HERZLICH WILLKOMMEN IN ST. JAKOB
 
 
Ein Häuschen für den Leib des Herrn
DAS SAKRAMENTSHÄUSSCHEN

Im August 2003 war es, da kam unser Sakramentshäuschen links vorne im Hochchor zu ganz neuen (bzw. ganz alten) Ehren: Es diente nach Jahrhunderten für sechs Wochen wieder seiner ursprünglichen Bestimmung als Tabernakel.
Grund dafür war das Gastspiel der Nachbargemeinde St. Elisabeth, die beii uns während des Umbaus ihrer Kirche die Messe feierte. Und nach katholischer Glaubenslehre sind die konsekrierten (gewandelten) Hostien wirklich der Leib Christi und müssen sorgfältig unter Verschluss aufbewahrt werden.

Unser Sakramentshäuschen aus Sandstein ist um 1340 zusammen mit den Skulpturen des Hochchors entstanden, wurde im 19. Jahrhundert von dem umstrittenen Architekten und Baumeister Carl Alexander Heideloff renoviert. Es gilt als das frühest erhaltene Beispiel seiner Art in Mittelfranken. Denn während im 14. Jhd. in anderen Kirchen noch lange Zeit Wandnischen für die das Allerheiligste üblich waren, griff man in St. Jakob fortschrittlich den neuen Typus des Sakramentsturmes nach dem Vorbild zeitgenössischer Monstranzen auf.

Betrachten wir das Häuschen nun einmal näher – aber bitte hinter der Absperrung! – wobei es nicht ganz ohne einige Fachausdrücke geht: Eine in die Wand eingelassenen Halbsäule mit polygonalem (vieleckigem) Sockel entfaltet sich zu einer auskragenden (vorragenden) Konsole mit üppig verziertem Laubwerk. Man nennt dies Blattmaske.

Das darauf stehende Gehäuse ist viereckig, seitlich von zweibahnigen Maßwerkblenden gefasst, zum Altar hin mit einer großen, bogenförmigen Öffnung versehen, die mit einem eisernen Gittertürchen verschlossen ist. An der rechten Seite gibt es noch ein winziges Fenster.

Die Ornamente von Heideloff in dem Giebelfeld über dem Rautengitter wurden nach dem Krieg entfernt, heute ist hier eine leere Fläche. Dafür ist der spitze Giebel, die Wimperge, reich mit Rosetten und kleinen Fabeltieren verziert. Die viereckige Turmspitze ist mit einer Kreuzblume geschmückt, die ebenfalls von Heideloff stammt. Noch bis 1800 war sie von einem Schmerzenmann bekrönt, der im 14. Jahrhundert gebräuchlichen Verbildlichung des Altarsakraments.

Geheimnis des Glaubens – ehrfurchtsvoll geborgen in uralter Kunst!