Samstag, 24. Dezember St. Jakob und St. Elisabeth
Warum mir Weihnachten gefällt


Samstag, 24. Dezember St. Jakob und St. Elisabeth




Als ich Vikarin war, hatte Weihnachten für mich einen schalen Geschmack. Am Ende des Heiligabend-Gottesdienstes stand ich an der Tür, drückte Hände, schaute in strahlende Augen, wünschte „Frohe Weihnachten!“ und verabschiedete die Besucher. Dann stand ich da. Allein. Die Mesner werkelten noch, räumten auf und saugten und mir blieb nichts anderes, als meine Sachen zu packen und in meine Wohnung zu gehen. Nach Hause zu fahren, wäre zu weit gewesen, und der einmalige Versuch, als Gast in einer anderen Familie mitzufeiern, war trotz aller Herzlichkeit gescheitert. Ich war an Weihnachten allein, und es fühlte sich bescheiden an. 

 

Seit ich in St. Jakob bin, hat sich etwas verändert. Zuerst war ich skeptisch und fragte mich ehrlich, wie das zu schaffen ist: „offene Weihnacht“ mit wildfremden Menschen! Solchen, die wie ich allein sind, und denen, die einfach wenig haben und sich auch an Weihnachten nicht mehr leisten können. Im ersten Jahr war ich danach körperlich gefühlt „tot“, aber seelisch erfrischt. Jetzt, nach neun Jahren kann ich sagen, es gehört zu den schönsten Weihnachts¬festen, die ich mir vorstellen kann. Wir sind fröhlich, wir singen, wir essen, wir plaudern, wir spielen, wir schnappen frische Luft, kommen auf andere Gedanken, holen die Krawatte heraus und den Lidschatten, ziehen schöne Kleidung an und feiern miteinander. Von der Weihnachtsstimmung unserer Gäste lasse ich mich anstecken! Meinem katholischen Kollegen, Herrn Bolowich, geht es seit zwei Jahren genauso.

 

Letztes Jahr war er in der Küche und fleißig hat geholfen, das Essen für die Gäste vorzubereiten. Aber ohne die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer würde nichts laufen. Sie spülen, bedienen, reden, organisieren, decken den Tisch, lösen manchen Konflikt, singen und sind mit ganzem Herzen dabei. Sie tun, was sie können, damit sich alle wohlfühlen. Es ist wirklich schön!

 

Damit es 2016 wieder so wird, brauchen wir wie jedes Jahr Ihre Unterstützung. Durch die großzügigen Spenden der Cafés und Bäckereien ist für die Kaffeetafel gesorgt. Das Abendessen, die Dekoration und die Geschenke für die Kinder kaufen wir zielgerichtet. Alles wird über Spenden finanziert und wir freuen uns sehr, wenn Sie mit Ihrer Spende mit dabei sind! Wenn etwas übrig bleibt, verteile ich es mit viel Bedacht und mit Unterstützung der KASA (Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit) unter dem Jahr an Menschen in Not. Wir freuen uns über jede Hilfe und sagen schon jetzt DANKE!

 

Gabenkasse Kirchengemeinde St. Jakob
Evangelische Bank
IBAN: DE72 5206 0410 0001 5710 79
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: Offene Weihnacht

 

Wenn Sie gerne ehrenamtlich mithelfen wollen, dann melden Sie sich bitte im Innenstadtpfarramt unter 0911 214 25 00.

 

Ihnen allen frohe Weihnachten!

Ihre Pfarrerin Simone Hahn.